Montag, 7. Juni 2010

Buch1, Seite 132-133, Herbert Körner

Herbert Körner Seiffen

Einen Handwerker der alten Schule findet man im Ortsteil Heidelberg. Herbert Körner stellt seit 1961 Räuchermänner nach eigenen Entwürfen her. Gegründet wurde der Betrieb 1947 durch Albert Lichtenberger. Der Meister bevorzugt für seine Figuren das schwer zu verarbeitende Fichtenholz. Es verlangt schon einige Kunstfertigkeiten beim Drechseln, um dem Fichtenholz eine glatte Oberfläche abzuringen. Der Lohn der Mühe ist eine schöne Holzmaserung, die dabei zum Vorschein kommt. Die fertigen Räuchermänner werden naturbelassen oder farblich lasiert. Der Blick auf das Holz bleibt in jedem Falle erhalten. Zu den derzeitigen Produkten zählen Räucherfiguren: Weihnachtsmänner, Pilzsammler, Jagdhornbläser, Gärtner, Förster und Bischof.

Herbert Körner, Glashüttenweg 37, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 130-131, Volker Kolbe

Volker Kolbe, Erzgebirge, Volkskunst

Woran liegt es, daß man sich vom Anblick einer geschnitzten Figur so schwer lösen kann? Ist es die Natürlichkeit, die solch eine Figur ausstrahlt, oder einfach Ehrfurcht vor den geschickten Händen, die so etwas schaffen können? Auch der Meister weiß darauf keine Antwort, obwohl er doch jeden Tag die vielen Krippenfiguren, Tiere, Waldleute, Heidelbeersammler und sogar Schachfiguren schnitzt. Der Meister Volker Kolbe fertigt Figuren bis zu einer Größe von 15 cm an. Das Lindenholz wird nach getaner Arbeit nur eingewachst. Damit erreicht man eine gute Haltbarkeit des Holzes, und der Werkstoff Holz verliert nichts von seiner Schönheit. Der gelernte Holzschnitzer ist auch Gestalter seiner Produkte. Ständig kommen neue oder veränderte Produkte aus seiner Werkstatt.

Volker Kolbe, Bad Einsiedel, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 120-129, Klaus Kolbe

Der Lichterbogen "AGRICOLA"
In der Werkstatt des Meisters Klaus Kolbe entstand im Laufe eines Jahres ein herausragendes Beispiel Seiffener Handwerkskunst. Der Lichterbogen ist eine gelungene Komposition aus Mechanik, Holz und Licht. Es werden das Leben und die Umgebung des Bergmannes zur Zeit des Agricola in lebendiger Form dargestellt.
Der Meister hat seine Arbeit dem Wirken des Universalgelehrten gewidmet. Dieser lebte von 1494 bis 1555. Agricola gilt als Begründer der modernen Montanwissenschaften und war auch als Arzt, Pharmazeut, Pädagoge, Philosoph, Historiker, Geograph und Philologe tätig.
Als Lichterbogen oder auch Schwibbogen wird heute im Erzgebirge ein beleuchteter Bogen aus Holz oder Eisen mit Erzgebirgs-, Bergbau- oder Krippenmotiven genannt. Der Begriff "Schwibbogen" kommt ursprünglich aus der Architektur und bedeutet "freitragender Schwebebogen". Zu Zeiten des Bergbaus in Seiffen wurden um die Weihnachtszeit Lichter in die Mundlöcher der Stollen gehangen. Daraus entwickelte sich wahrscheinlich später der bekannte Schwibbogen als Tisch- oder Fensterschmuck.
Die in der Firma Klaus Kolbe gefertigten Bögen zeigen das weihnachtliche Seiffen für besinnliche Stunden.
Der Lichterbogen "AGRICOLA" ist der größte und wertvollste Bogen in einer Kollektion von ca. 30 weiteren Modellen des Meisters. Es werden insgesamt nur 100 Stück gefertigt.
Die Herstellung ist sehr aufwendig. Das Herz des Bogens ist die im Fuß befindliche Antriebsmechanik. Hier bewegen sich 17 schnurgetriebene Wellen und 5 Zahnräder; alle aus Holz gefertigt. Damit die zehn Figuren, das Wasserrad und die Förderanlage einwandfrei funktionieren, wird jede Antriebseinheit vom Meister auf das genaueste kontrolliert und justiert. Das Panorama Seiffens und die Figuren sind handgeschnitzt und handbemalt.
Dargestellt wird die letzte Schicht des Jahres, die sogenannte Mettenschicht. Am 23. oder 24. Dezember (von Revier zu Revier unterschiedlich) war für den Bergmann die Arbeit des Jahres getan. Dieses Ereignis wurde mit viel Licht begangen. Der Bergmann hing sein Geleucht am Mundloch des Stollens auf. Mit einer Ansprache, Gesang und Gebet dankte man dafür, im vergangenen Jahr von Unheil verschont geblieben zu sein. Im Bogen wird vom Brechen des Gesteins, über den Transport zum Füllort und ans Tageslicht bis zur Weiterverarbeitung im Pochwerk der Weg des Erzes gezeigt.
Über Tage sieht man das winterlich verschneite Seiffen mit einem Teil der Knappschaft. Gerahmt wird das Bild von einer Silberader und sieben "Freiberger Blenden".
Jede Figur hat seinen festen Platz und seine Bedeutung in der Darstellung. Eine kurze Bemerkung zu jeder Figur finden Sie auf den angrenzenden Seiten.
In einer solchen Gesamtheit ist die Darsellung in einem Schwibbogen einzigartig. Auf kleinstem Raum ist hier geschaffen, was sonst nur auf größeren Weihnachts- oder Heimatbergen zu finden ist.
Besuchen Sie den Meister und bestaunen Sie den Lichterbogen "AGRICOLA".
Die Bergleute des Agricola
Bergschmied
Er schmiedete die Eisen der Bergleute und hielt anderes Werkzeug und Gerät in Ordnung.
Steiger
Die Aufgaben des Steigers waren die Kontrolle und das Erfassen der Ergebnisse. Die Szene im Schwibbogen stellt die letzte Schicht des Jahres dar. Es werden die letzten Eintragungen geschrieben.
Bergzimmerling
Die Hauptstollen und die Mächtigkeiten der Erzadern mußten gegen Einsturz gesichert werden. Der Zimmermann benutzte vor allem frisches Fichtenholz.
Haspelknecht
Der Haspelknecht beförderte die gefüllten Erzeimer an das Tageslicht. Diese körperlich schwere Arbeit wurde manchmal auch von Wasserkraft oder Tieren verrichtet.
Feuersetzer
Um das Gestein mürbe zu machen wurde es erhitzt und mit Wasser abgeschreckt. Eine solche Feuerstelle ist in der Seiffener Binge noch zu sehen.
tragender Bergmann
Dort wo die Gänge zu eng waren, mußte das herausgeschlagene Gestein per Hand transportiert werden.
Hauer
Der Hauer war der, der die Erzader durch den Berg verfolgte und damit den Stollen vorantrieb. Manchmal war die Ader nur daumendick. Dann wurden die Gänge nur so groß, daß sich der Bergmann gerade hindurchzwängen konnte. Mit seinen einfachen Werkzeugen, Schlegel und Eisen, schaffte er ca. 3-4 m in dem harten Gestein in jedem Jahr. Er schlug bei seiner Arbeit ca. 30-40 Eisen pro Schicht stumpf.
Huntfahrer
Der "Hunt" war ein Transportmittel für Abraum und Erz unter Tage. Mit ihm konnte der Bergmann eine größere Menge zum Füllort bringen.
Karrenknechte
Das Erz wurde aus zum Teil sehr engen Stollengängen zum Füllort transportiert. Dazu nutzten die Bergleute unter anderem solche flachen und schmalen Hanfkarren. Wo man mit diesen nicht hingelangte, mußte das Erz mit der Hand bis zum Karren geschafft werden. Am Füllort packte man das Erz in die Eimer des Haspelknechtes der das Erz ans Tageslicht beförderte.

Klaus Kolbe, Steinhübel 31, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 118-119, Heinz Kolbe

Olaf Kolbe, Heinz Kolbe, Seiffen, Deutscheinsiedel, Erzgebirge

Nußknackerfreunde kennen ihn schon lange, den Liebhaber und Hersteller dieser hölzernen "Weihnachtsarbeiter", Olaf Kolbe aus Deutscheinsiedel. Zur Zeit werden hier Nußknacker als König, Gendarm, Förster und Weihnachtsmann in zwei verschiedenen Größen hergestellt. Geplant sind weitere Modelle, darunter ein Nußknacker als Reiterlein. Alle Figuren werden zur Zeit farbig angeboten. Zur Weihnachtszeit 1994 wird es erstmals auch naturholzfarbene Nußknacker aus dieser Firma geben. In einer kleinen Serie gibt es den König- Nußknacker mit einer sehr aufendig gearbeiteten Krone. Für diese Figur stand das Meisterstück von Olaf Kolbe Pate. Die Firma selbst besteht schon seit 1954. Der Firmengründer und Namensgeber ist der Vater des jetzigen Meisters Heinz Kolbe.

Heinz Kolbe, Neuhausener Straße 22, 09548 Deutscheinsiedel
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 116-117, Christian Kern

Christian Kern, Seiffen Erzgebirge, Volkskunst

In dieser Firma wird noch heute robustes Spielzeug für die Kinder gefertigt. Das Sortiment ist mit der Zeit gewachsen. Tag für Tag entstehen hier Traktoren, LKW, Eisenbahn und Schiffsschaukel. Holzfahrzeuge zum Selberbauen gehören ebenfalls dazu. Zum Bestaunen in der Weihnachtszeit fertigt der Meister eine Skihütte als Räucherhäus´l.

Christian Kern, Hauptstraße 17, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 114-115, Egon Kempe

DAMASU,Seiffen,Kunsthandwerker Egon Kempe
DAMASU,Seiffen,Kunsthandwerker Egon Kempe
Kurrenden in vielen Größen und Ausführungen, Schwibbögen, farbenfrohe Miniaturen, Krippen, Adventskränze und die Seiffener Kirche finden Sie im Sortiment von Egon Kempe. Die farbige Gestaltung verleiht allen Figuren einen fröhlichen Charakter. In ihrer langen, handwerklichen Geschichte war die Familie Kempe immer bestrebt, neue Akzente in der Gestaltung der Produkte zu setzen. So wurde zum Beispiel erstmals die Kurrende und das Erzgebirgsdorf in farbiger und plastischer Ausführung in einem Schwibbogen hergestellt. Der farbige Adventskranz mit der Darstellung von Engel und Bergmann, ist eine Eigenentwicklung des gegenwärtigen Firmeninhabers. Seit 1988 arbeitet Soh Sven im väterlichen Betrieb mit, um die Tradition im Hause Kempe weiterzuführen.

Egon Kempe, Hauptstraße 100, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 112-113, Wolfgang Kaden

Holzkunst,Erzgebirge,Seiffen,Wolfgang Kaden,DAMASU

In Deutscheinsiedel, direkt an der Grenze zur CR, lebt und arbeitet der gelernte Holzbildhauer und Meister Wolfgang Kaden. Zu seinen Produkten zählen viele geschnitzte Figuren von 7 bis 13 cm Größe. In seiner typisch erzgebirgischen Art fertigt er neunteilige Weihnachtskrippen, die man noch mit viel Zubehör aus seiner Werkstatt verfollständigen kann. Dazu zählen unter anderem der Krippenstall, Tannenbäume oder Palmen, verschiedene Tiere und weitere Figuren. Das Sortiment wird ständig erweitert und vervollständigt. Alle Figuren werden naturbelassen oder farbig lasiert angeboten.
Wer auf seiner nächsten Familienfeier Eindruck machen möchte, dem kann der Meister auch helfen. Er fertigt handgeschnitzte Butterformen mit mehreren Tiermotiven an.


Wolfgang Kaden, Deutschneudorfer Straße 7, 09548 Deutscheinsiedel
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 110-111, Matthias Kaden

Die Anfänge der Firma Matthias Kaden reichen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Damals begann der Urgroßvater des heutigen Firmeninhabers mit der Produktion von Miniaturautos und Gespannen. Ab 1936 führte dann der Großvater Max Richter die Firma weiter. Später übernahm seine Frau Fanny das Geschäft bis zur Übernahme durch den Handwerksmeister Matthias Kaden im Jahr 1975.
Heute hat die Produktion ein sehr umfangreiches Sortiment erreicht. Hergestellt werden Oster- und Frühlingsminiaturen, Kurrenden mit der Seiffener Kirche in verschiedenen Ausführungen, Spielwaren und für die Weihnachtszeit Baumbehang, Kerzenhalter und Spieldosen.

Matthias Kaden, Pfarrweg 4, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 108-109, Klaus Hübsch

Erzgebirge, Seiffen, Klaus Hübsch, DAMASU

Die beliebten Erzeugnisse der Meister vergangener Tage sind im Spielzeugwinkel nicht vergessen. Ein Handwerker, der den alten Gestaltungselementen zu neuem Ansehen verhilft, ist Klaus Hübsch. Er fertigt heute eine Pyramide nach dem Vorbild der zu Beginn dieses Jahrhunderts hergestellten Hennigpyramide an. Diese stand schon damals in dem Ruf, eine der schönsten Stockwerkpyramiden zu sein. Bestückt wurden die Pyamiden mit Karl- Müller- Figuren. Er arbeitete ebenfalls in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts in Seiffen und fertigte seine eigene Art von Miniaturen in großer Vielfalt. Nach diesen Vorbildern gestaltet Frau Karin Hübsch die vielen neuen Miniaturen ihres Mannes.
Zusätzlich werden noch lustige Klangspiele für die Kinder hergestellt.

Klaus Hübsch, Oberseiffenbacher Straße 22, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 106-107, Ruth Hofmann

DAMASU,Erzgebirge,Ruth Hofmann,Deutschneudorf

Beschnitzte Figuren mit vielen Ideen findet man bei Ruth Hofmann. Sie stellt in ihrem Familienbetrieb Oster- und Weihnachtsartikel, aber auch zeitlose Produkte her. Dazu gehören unter anderem ein Hochzeitspärchen, ein Engel an der Harfe, eine Räucherhexe- der der Teufel fast noch in den Kochtopf fällt- und anderes mehr. Als besonders gelungen kann man das von einem Hirsch gezogene Weihnachtsgespann bezeichnen. Dieses alte Motiv hat die Meisterin neu aufgegriffen und hervorragend in ihrer typischen erzgebirgischen Schnitzerei umgesetzt. Solche traditionellen Schnitzereimotive wie Krippen und Tiergruppen findet man natürlich auch hier. Übrigens, Frau Hofmann war nach 1945 die zweite Frau, die ihre Meisterprüfung in diesem Gewerbe abgelegt hat.
Ruth Hofmann, Wolfstempel 10, 09548 Deutschneudorf
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 104-105, Ehrenfried Hiemann

Erzgebirge,DAMASU,Peter Marschner

Die alteingesessene Firma Ehrenfried Hiemann wird heute durch die Kinder Peter und babett Marschner ( geb. Hiemann) geführt. Gegründet hat die Firma im Jahr 1907 der Urgroßvater Max Hänel. Heute ist die Firma der einzige Hersteller von Laufleuchtern. Der Entwurf dafür stammt noch von Ehrenfried Hiemann.
In längst vergangenen Tagen waren diese Leuchter der Schmuck jeder guten Stube. Von der Beliebtheit zeugen auch die noch vielen erhaltenen Exemplare im Seiffener Museum. Auf Gas- oder elektrische Beleuchtung ließen sich diese schmucken Hängeleuchter nicht umstellen. Der Bedarf ging somit zurück. Heute sind sie als Zierschmuck für die gemütliche Ecke wieder sehr gefragt.

Ehrenfried Hiemann, Hauptstraße 22, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 102-103, Günter Hennig

DAMASU,Erzgebirge,Günter hennig

Die Freunde der kleinen hölzernen Gesellen kommen beim Miniaturenmacher Günter Hennig voll auf ihre Kosten. Das jetzige Sortiment wurde seit 1952 aufgebaut. Es umfaßt Baumschmuck, Spieldosen, Hochzeitspärchen, Weihnachtsmänner, Engel, Bergleute, verschiedene Gewerke und vor allem die berühmten Striezelkinder. Im 19.Jhd. boten die Arme- Leute- Kinder kleine Waren, unter anderem auch Striezel und Pflaumentoffel, in den Straßen und Gassen der Städte an. Daraus entstand der Name des bis heute bekannten Striezelmarktes in Dresden. Max Schanz und Max Auerbach gestalteten um 1930 die Striezelkinder erstmals in Holz und erhielten dafür 1937 auf der Pariser Weltausstellung eine Goldmedaille.

Günter Hennig, Bergstraße 10, 09548 Deutschneudorf
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 100-101, Wolfgang Helmschmied

Am schönsten Aussichtspunkt auf das Spielzeugdorf Seiffen, der Friedenshöhe, befinden sich die Werkstätten der Häusel und Kirchenmacher.
Einer jahrhunderte alten Familientradition verbunden, werden in Zusammenarbeit der Handwerksbetriebe Wolfgang Helmschmied und Werner Pflugbeil Häuser und Kirchen als typische Formen der Architektur des Erzgebirges als Grundlage einer Vielzahl von Artikeln verwendet.
Das gesamte Sortiment in Farbe und Naturholz gestaltet umfaßt Weihnachtsberge, Seiffener Dörfer, Seiffener Kirchenpyramiden, Lichterkirchen und Weihnachtsspinnen.
Jedes Jahr kommen zu den überlieferten Formen neue Artikel in liebevoller Entwicklung hinzu.

Wolfgang Helmschmied, Friedenshöhe 4/9, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 98-99, Herbert Helbig

Herbert Helbig Volkskunst Seiffen

Schwibbögen einer besonderen Art findet man bei dem Handwerker Herbert Helbig. Die Motive werden in Laubsägearbeit aus besonderen Sperrholzplatten geschnitten. Die Breite der Bögen beträgt zwischen 65 und 75 cm. Sie sind je nach Motiv naturbelassen oder handbemalt und können vom Handwerker mit Wachskerzen oder elektrischen kerzen bestückt werden.
Die Laubsägearbeiten sind sehr zeitaufwendig, es ist jedoch eine höhere Qualität als bei dem schnelleren Holzfräsen erreichbar.
Als zweites Hauptprodukt werden hier die berühmten Reiterlein in einer Größe von ca. 14 cm gefertigt. Als Reitermotive gibt es Husaren, Gendarmen und Jäger in verschiedenen Farben. Die Figuren haben zum Teil einen Nußknackerhebel, wie die großen Vorbilder.

Herbert Helbig, Hauptstraße 22, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 96-97, Christine Heidrich

Cristine Heidrich Volkskunst Deutschneudorf

Spanbäume findet man als Zierrat auf vielen Pyramiden, Spieldosen, Schwibbögen oder zu Figurengruppen.Die Herstellung verlangt viel Ausdauer, Geschicklichkeit und ein gutes Augenmaß. Ein Spanbaumstecher muß lange üben, bis seine Produkte den Qualitätsansprüchen hier im Spielzeugwinkel genügen. Schon beim Drechseln der Rohlinge muß darauf geachtet werden, daß die Holzfasern ganz gerade verlaufen. Der Spanbaumstecher muß nun 6 Späne pro Ring in gerader Linie nach unten stechen, ohne dabei einmal aus der Form zu kommen oder abzurutschen. Jeder Fehler verdirbt den Baum unwiderruflich. Christine Heidrich hat sich diese Kunst selbst angeeignet und stellt heute für viele Handwerker Spanbäume von 8 bis 20 cm Größe her.

Christine Heidrich, Brüderwiese 12, 09548 Deutscheinsiedel
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 94-95, Andreas Hegewald

Andreas Hegewald Volkskunst Seiffen

Eine der ältesten Darstellungen in der Seiffener Volkskunst sind wohl die Lichterträger Engel und Bergmann. In vielen Ausführungen und Größen wurden und werden sie noch heute hergestellt.
Der Meister fertigt sie in drei verschiedenen Größen. Diegroße, über einen halben Meter messende, Figurengruppe ist ein Dublikat des 1983 angefertigten Meisterstückes. Diese werden nur in einer Jährlich limitierten Auflage von 10 bis 20 Stück gefertigt. Die Entwürfe sind vom Meister nach historischen Vorbildern entwickelt worden. So ist der Bergmann dem Habit des Untersteigers der Freiberger Bergparade nachempfunden. Er schafft mit seiner Darstellung eine Harmonie zwischen diesen, doch so unterschiedlichen Figuren, die nur selten erreicht wurde. Unterstrichen wird das noch durch die hohe Qualität der Produkte.

Andreas Hegewald, Ahornbergweg 1, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 92-93, Sven Harzer

Sven Harzer

Das Hauptprodukt derFirma Harzersind naturholzfarbene Schwibbögen in drei verschiedenen Größen. Es werden das Schwarzenberger sowie auch christliche Motive dargestellt. Daneben wird hier auch noch BANSO, ein robustes Holzspielzeug, hergestellt. BANSO ist ein stabiler Holzrahmen mit einer Wippe im Inneren. Im Holzrahmen sind zwei Löcher eingearbeitet, so daßman von oben zwei Holzklöppel auf die Wippe setzen kann. Schlägt man nun einen Klöppel hinein, wird der andere hinausgeschleudert. Ziel ist es nun, diesen fliegenden Klöppel aufzufangen. Aus pädagogischer Sicht wird dem Spielzeug viel Gutes zugesprochen. Es fördert die Koordination, das Gleichgewicht sowie Kraft und Beschleunigung und soll angestaute Aggressionen verarbeiten helfen.

Sven Harzer, Talstraße 40, 09548 Deutschneudorf
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 90-91, Günter Harzer

Gleich am Ortseingang von Seiffen aus Richtung Neuhausen kommend, findet man den Handwerksmeister Günter Harzer. Vor 41 Jahren gründete er seine Firma. Das Hauptprodukt war Raum- und Tafelschmuck aus Naturholz. Dazu gehören Salz- und Pfefferstreuer, Eierbecher, Teeservice und anderes mehr. In der letzten Zeit sind noch mehrere Kinderspielzeuge und Windspiele hinzugekommen. Für die bekannten Watscheltiere ist günter Harzer der alleinige Produzent. Von den Windspielen werden Paddler, Weihnachtsmänner und Osterhasen hergestellt und bis an die Nordseeküste und auf die Insel Sylt geliefert.
Die Drechslereierzeugnisse aus dieser Werkstatt dienen auch anderen Handwerkern als Zulieferprodukte.

Günter Harzer, Bahnhofstraße 17, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 88-89, Olaf Häfner

Olaf Häfner

Kurrendesänger, wie sie schon der Großvater anfertigte, gibt es noch bei Olaf Häfner. Die zehnteilige Darstellung umfaßt neben den 5 Kurrendekindern auch noch Bäume, Häuser und eine 20 cm große Seiffener Kirche. Als besondere Ausführung werden die Kurrendesänger nicht nur in dem traditionellen schwarzen Gewand angeboten, sondern auch in kardinalsrot. Bei der größten Ausführung messen die Sängerfiguren ca. 40 cm. Diese werden aber nur in einer jährlich limitierten Auflage hergestellt.
Neu im Produktionsprogramm sind lustige Kinderfiguren. Sie gibt es in mehreren Ausführungen als Laternenkinder und Wintersportler. Weitere Figuren sind noch in Vorbereitung. Man kann darauf gespannt sein.

Olaf Häfner, Hauptstraße 51, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 86-87, Johannes Günther

Johannes Günther

Einen Spielzeugmacher wie aus längst vergangenen Tagen findet man noch im Zentrum von Seiffen gleich gegenüber dem Museum. Wer seinen Kindern eine Freude machen möchte, sollte nicht an den vielen kleinen und großen Hampelmännern, dem Spielzeugdorf in der Spanschachtel oder dem Barrenturner vorbeigehen. Aber auch für die Großen gibt es was zu entdecken. Hier werden hübsche Wandpyramiden, Barockengel, die Bimmelbahn als Räucherlok, Miniaturpyramiden mit Puppenstubenkerzen und anderes Hergestellt.
Das und vieles mehr können Sie in dem 1993 neueröffneten Ladengeschäft von Johannes Günther bewundern und kaufen.

Johannes Günther, Hauptstraße 67, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 84-85, Wolfgang Glöckner

Wolfgang Glöckner

Phantasievolle Schwibbögen und ein großes Sortiment an Seiffener Miniaturen sind Markenzeichen desMeisters Wolfgang Glöckner.
In seinen Arbeiten spiegelt sich die lange handwerkliche Tradition der Familie wieder. Schon seit 1882 wird hier aus jedem Stück Holz ein kleines Kunstwerk geschaffen.
Eisenbahnen, Bäumchen, Häuser, Figuren und verschiedenste Pferde- nd Ochsengespanne finden in der ganzen Welt ihre Liebhaber.
Die hergestellten Miniaturen kommen ohne viel Farbe aus. Nur durch die unterschiedlichsten Hölzer, deren Maserung und deren gezielte Anwendung wird die Lebendigkeit erreicht.
Zu den vielen Sortimenten des "Dörflichen Lebens" kommen jedes Jahr neue Figuren hinzu, die das Können und die Vielfalt des Meisters zeigen.

Wolfgang Glöckner, Deutschneudorfer Straße 16, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 82-83, Richard Glässer GmbH

Richard Glässer GmbH
In der über 60 jährigen Firmengeschichte schuf sich das Haus Glässer ein weltweit bekanntes Sortiment an Weihnachtsschmuck. Die typische Firmenhandschrift erkennt der Fachmann und Liebhaber an der Darstellung der Geburt des Christkindes auf Pyramiden und Spieldosen. Die traditionellen Handwerkstechniken und die überlieferten Motive bilden den Rahmen für die Arbeit des Holzgestalters. Eigene Mitarbeiter und die enge Verbindung zu namhaften Gestaltern schufen dazu die Voraussetzungen. In der Abbildung zeigen wir den Weg von der Entwurfsskizze eines Räuchermannes bis zum fertigen Muster. Der Gestalter Prof. Gerd Kaden wählte den im Erzgebirge bekannten Hausierer mit allerlei Spielzeug und Hausrat auf dem Raaf (Tragegestell). Zu den Arbeitsmitteln des Holzgestalters gehören neben dem Einfallsreichtum, gestalterisches Können mit dem Blick für das Wesentliche und auch die Fähigkeit zur Auswahl der Handwerkstechniken für das gestalterische Ziel.

Richard Gläßer, Hauptstraße 80, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 80-81, Werner Glässer

Werner Gläßer

Wer läuft nicht ger über einen bunten Markt mit allerlei interessanten Buden und Ständen. Mal dort gucken und mal da wühlen, hier und dort ein Schnäppchen machen. Bei schönem Wetter macht das wohl jedem Spaß, was aber tun, wenn es regnet? - Dafür gibt es das bunte Markttreiben vom Handwerksmeister Werner Gläser. Hier wird alles angeboten, was solch einen Markt erst richtig interessant macht- viele Buden und alle möglichen Gewerke. Dazu entwarf und drechselte der Meister schon über 60 Figuren und das viele Zubehör ist gar nicht zu zählen. Jedes Jahr kommen neue Stände hinzu. Für dieses Jahr sind noch eine Schuhbude und eine Weinbude in Vorbereitung. Desweiteren werden hier auch noch einstöckige Pyramiden und bis zu 130 cm hohe Pyramiden als Sonderanfertigung hergestellt.

Werner Gläßer, Bahnhofstraße 11, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 78-79, Peter Glässer

Alle denkbaren Figuren aus dem Spielzeugwinkel und darüber hinaus kann man sich beim Handwerker Peter Gläßer anfertigen lassen. Für die Weihnachts- und Osterzeit hält Herr Gläßer eine breite Produktpalette bereit. Die Figuren können bis zu 2,50 m groß werden. Jedes Stück ist ein Unikat und wird nach speziellen Kundenwünschen gefertigt. In dieser Werkstatt ist in groß schon fast alles entstanden, was in Seiffen und Umgebung hergestellt wurde.
Geplant sind in der Zukunft eine Bergparade in Lebensgröße und der größte Räuchermann der Welt. Allerdings hat sich dafür noch kein geeigneter Interessent gefunden, der einen Raum zur Verfügung stellen kann, um diese imposanten Figuren einem breiten Publikum zeigen zu können.

Peter Gläßer, Neuwernsdorfer Weg 25, 09544 Neuhausen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch1, Seite 76-77, Klaus Gläser

Klaus Gläser

Im Ortsteil Heidelberg ist der Schnitzer Klaus Gläser zu Hause. Er fertigt mit geschickter Hand Baumschmuck, Tiere, kleine Schwibbögen, Miniaturen und Spanbäume an. Um Figuren wie Menschen und Tiere naturgetreu nachzugestalten, bedarf es neben der handwerklichen Geschicklichkeit auch eines ausgeprägten Formgefühls und eines Blickes für die Anatomie des Vorbildes.
Genutzt wird zumeist Lindenholz. Dieses Holz ist weich und läßt sich dadurch gut verarbeiten. Linde muß ca. 1 Jahr freilufttrocknen, damit das Endprodukt nicht reißt oder sich verzieht.
Aus 18 Spanbäumen setzt der Meister kugelförmige Weihnachtssterne zusammen. Diese aufwendigen Sterne sind sehr dekorativ und hier im Spielzeugland einzigartig.

Klaus Gläser, Anton-Günther-Straße 34, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 74-75, Volker Füchtner

Volker Füchtner Seiffen

-Am guten Alten in Treue halten, mit dem kräftigen Neuen sich regen und freuen-
Nach diesem Motto pflegt der Familienbetrieb die Tradition bereits seit 6 Generationen. Die Vorfahren waren Zimmerleute, die in der Winterpause mit dem Schnitzmesser und Drechseleisen für den Lebensunterhalt sorgten.
Gotthelf Friedrich Füchtner (1766- 1844) war der Erste, der Artikel auf dem Dredener Striezelmarkt anbot. Sein Enkel Wilhelm Friedrich Füchtner (1844- 1923) gilt als -Vater- der ersten Seiffener Nußknacker, der auch Räuchermänner sowie Engel und Bergmänner herstellte.

Volker Füchtner, Deutschneudorfer Straße 34, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 72-73, Rainer Franke

Rainer Franke Seiffen

Seit 1978 setzt der Drechslermeister Rainer Franke mit einem eigenständigen Familienbetrieb die Tradition von seinem Großvater Rudolf Ulbricht fort. Dieser arbeitete bis 1949 in Seiffen und stellte Fahrspiele für Kinder her. Für Sammler werden diese alten Spiele in geringen Stückzahlen heute wieder produziert. Das Hauptprodukt zur Zeit sind Räuchermänner. Es werden traditionelle Motive wie Spielzeughändler, Nachtwächter und Wichtel in unterschiedlichen Farben hergestellt. Um die Maserung des Fichtenholzes nicht zu verdecken, bleiben die Figuren in Naturholz oder werden farblich lasiert.

Rainer Franke, Berggasse 2, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite70-71, Bettina Franke

Bettina Franke Erzgebirge

In die Fußstapfen des Großvaters ist die studierte Holztechnikerin und Handwerksmeisterin Bettina Franke getreten. In ihrem kleinen Familienbetrieb wird die Halbplastische Schnitzerei gepflegt. Bei dieser Schnitzerei werden die gedrechselten oder geschnittenen Rohlinge noch einmal beschnitzt, ohne aber eine detailgetreue plastische Nachbildung der Figur zu erreichen. Es entstehen dadurch einfache, fast märchenhaft anmutende Figuren. Die Motive sind zum großen Teil eigene Entwürfe und zum anderen Produkte des Großvaters. Zum Sortiment gehören Weihnachtsmänner, Osterhasen, Holzspielzeug, Tanzpfeifen und vieles andere mehr. Jedes Produkt ist ein Unikat.

Bettina Franke, Talstraße 49, 09548 Deutschneudorf
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"

Buch 1, Seite 68-69, Reiner Flath

Reiner Flath Seiffen

Unmittelbar neben dem Spielzeugmuseum findet man den Handwerksmeister Reiner Flath. Er setzt die Tradition seines Großvaters fort. Arthur Flath (1887- 1961) war seiner Zeit ein bekannter Hersteller von Miniaturgespannen und Autos. Mit der Industriealisierung waren Gespanne und vor allem die neuen Automobile beliebte Kinderspielzeuge. Einige seiner Entwürfe sind noch heute in der Produktion. Dem Sortiment hat Reiner Flath viele Modelle hinzugefügt und noch weitere sind geplant. Einmalig ist die komplette Darstellung einer Brandstätte. Dazu gehören das brennende Haus, Feuerwehrautos, Spritzen, Feuerwehrleute, Krankenträger und vieles mehr.

Reiner Flath, Hauptstraße 76, 09548 Seiffen
Stand 1994, Autor M. Suchfort aus "Die Handwerker des Spielzeugwinkels"